DIE FLÜSSESTADT F Ü R T H
Die Stadt Fürth liegt an der Pegnitz, nach deren Zusammenfluss mit der Rednitz wird
Regnitz daraus. Der Fluss hat sich sein Bett in einem breiten Flusstal geschaffen,
welches links und rechts von Acker- und Wiesenflächen bedeckt ist. Die Stadt und die
umliegenden Dörfer oder kleinen Gemeinden liegen meist oberhalb des Tales auf
ursprünglich einmal angewehten Dünenflächen. Deshalb auch die Sandachse Franken.
Da eine Bebauung bis in unmittelbare Nähe des Flussufers vermieden wurde, gibt es keine
Überflutungen innerhalb der Stadt. Die Hochwasser breiten sich dann in der Niederung
aus. Das wirkt immer sehr spektakulär. Der einzigste Wermutstropfen ist die jeweilige
Verkehrssperrung für 2 Talübergänge: die Fuchsstraße und die Wiesenstraße in Stadeln.
Die Fotos aus dem Jahr 2011 (Januar) und aus dem Jahr 2013 (Juni) zeigen eindrücklich,
dass dann nichts mehr geht.
Flüsse bilden meist auch - wenn sie einigermaßen natürlich fließen können -, wunderbare Biotope aus. So auch die Regnitz bei der Vacher Mühle (Bild 1). Unterhalb des Stadtteils Mannhof haben sich jetzt wieder Biber angesiedelt. Ihr Lebensraum ist das Wasser. Aus Ästen und Zweigen der Laubgehölze des Uferbereichs (Nagespuren Bild 3)legen sie Dämme und auch ihre Wohnburgen an (Bild 4/5). Die Wohnburgen haben einen Zugang, der unter Wasser liegt, meist aber auch einen Ausstieg oberhalb des Wasserspiegels. Die Biber sind unsere größten Nagetiere (Bild 2), welche sich meist vegetarisch ernähren. Kleine Muscheln aus dem Fluss nehmen sie aber gerne in ihren Speiseplan auf (Bild 6). Durch die Anlage ihrer Burgen und Staudämme schaffen sie neue Biotope und für die Fischbrut reichlich Laichmöglichkeiten sowie Verstecke für Jungfische. Für die Fischer also durchaus positiv, während die Landwirte nicht unbedingt zu den großen Verehrern der Biber gehören. So kommt es eben auf die Kunst der Biberbeauftragten an, hier zu vermitteln.
Ein geführter Biberspaziergang entlang der Regnitz war diesbezüglich eine gute
Informationsquelle.
Zum Thema BIBER fand sich dieser Artikel in den Fürther Nachrichten. Leider habe ich versäumt, das Erscheinungsdatum der Zeitung zu notieren. Offensichtlich sind die kleinen Nager nicht nur in Fürth aktiv. Die Geschichte ist recht spaßig zu lesen!
Da auf den hiesigen Sandböden eine einmalige Überflutung der im Flusstal liegenden
Wiesen und Felder den umliegenden Landwirten nicht genügte, sannen sie bald auf
Möglichkeiten, auch in trockenen Jahren gute Ernten einbringen zu können. Dazu
entwickelten sie sogenannte Schöpfräder, mit deren Hilfe man das Wasser
aus dem Fluss auf die daneben gelegenen Felder oder Wiesen pumpen konnte. Noch
bis etwa zum zweiten Weltkrieg und in den Anfangsjahren danach fand man also
entlang der Flüsse solche aus Holz gebauten Schöpfräder. Auch die vorhandenen
Kanäle sind teilweise noch erhalten, so in Stadeln unterhalb des Fischerberges.
Ein Wassermeister achtete peinlich darauf, dass das kostbare Nass gerecht unter den
Anliegern verteilt wurde.
Alte Fotos, ein Nachbau eines solchen Schöpfrades, das Wasserradfest in Stadeln und ein dort aufgestellter Brunnen erinnern an diese Zeiten.
Die Bewässerung der Wiesen und Felder im Regnitzgrund ist eine lange Tradition. Nicht nur im Fürther Stadtteil Stadeln wird dazu jährlich ein Fest gefeiert. In den Fürther Nachrichten fand sich dazu ebenfalls die folgende Mitteilung:
© HeiO 06-2013 Zurück zu Willkommen