Viel Spaß beim Lesen!
Die Seniorennet-Sonne leuchtet uns von einem strahlend blauen Himmel, als wir am
Donnerstag pünktlich um 7.45 Uhr an der AOK unseren Bus besteigen wollen. Es nimmt uns
ein hochwohllöbliches Begrüßungskommitee mit Aushändigung einer Extra-Ausgabe des
SNF-Blattes in Empfang.
Um 8 Uhr lassen wir pünktlich die Stadt hinter uns. Im bequemen Reisebus rollen wir unserem
ersten Ziel entgegen. Nach etwas über einer Stunde Fahrzeit
(ca. 90 km) erreichen wir die Stadt
Ein kleiner Spaziergang durch ihre Geschichte:
Ihre Lebensader ist der Fluss, der sich seinen Weg mitten durch die Stadt bahnt. Als eine der
ältesten Städte Bayerns hat Neuburg viel erlebt. Aus dem Beginn der letzten Eiszeit fand man
schon Spuren einer frühen Besiedlung. Zur Römerzeit wurde Neuburg Venaxamodurum
genannt. Seine Blütezeit erlebte Neuburg jedoch als Hauptstadt des Fürstentums Junge Pfalz
(1505 – 1808). Der damalige erste Pfalzgraf, Ottheinrich (1502 – 1559), war der typisch
weltoffene Renaissancemensch.
Er ließ den neuen Geist in Architektur und Kunst, Politik und Wirtschaft auch in seiner Residenz
Einzug halten. 1522 begann Neuburgs glänzendste Zeit. Das Residenzschloss,
Hofkirche, Schlosskapelle und das Jagdschloss Grünau wurden gebaut. Außerdem führte
Ottheinrich den neuen evangelischen Glauben und denBuchdruck in Neuburg an der Donau ein.
Seine Nachfolger bauten die Stadt weiter aus, so dass sie heute als eine der schönsten
Renaissance-Städte Bayerns gilt.
Im Jahr 2005 wurde im Schloss die Staatsgalerie Flämische Barockmalerei eingerichtet. Sie
beherbergt 150 Werke der bedeutendsten flämischen Meister wie z.B. Peter Paul Rubens,
van Dyck, Teniers, Brueghel und vielen anderen.
Neuburgs Obere Altstadt – historisch gewachsen wie die ganze Stadt - blieb glücklicherweise
auch im 2. Weltkrieg weitgehend von Zerstörungen verschont, obwohl in Neuburg-Zell schon
ab 1934 der Militärflugplatz bestand. Die Stadt Neuburg hat schon sehr früh mit der
Stadtsanierung im Rahmen der Städtebauförderung begonnen (1971), so dass der Großteil
der historischen Denkmäler erhalten blieb und Neuburg damit eines der schönsten und
monumentalsten Altstadtensembles in Bayern aufweisen kann.
Wer sehr interessiert ist, findet auf der Homepage von Neuburg a.D. ganz ausführlich
Wissenswertes. Außerdem gibt es einen kleinen Film mit Stadtrundgang, der
Informationen anders vermittelt.
Und so haben wir einen Teil der Altstadt erlebt:
.
Um nach einem Stadtspaziergang, befeuert durch den herrlichen Sommersonnenschein,
wieder zu Kräften zu kommen, lassen wir uns in der „Blauen Traube“ beim
Karlsplatz zum Mittagessen und für eine kleine Erholungspause nieder.
Link: Gasthaus zur blauen Traube
Wie uns das Essen geschmeckt hat? Lecker! Da braucht man doch gar nicht zu fragen.
Es ist an den Gesichtern der Esser abzulesen.
Danach sitzen wir wieder im Bus Richtung Karlshuld, welches etwas südlich von Neuburg
gelegen ist. Ein kleines Nickerchen tut jetzt gut.
Nach nur kurzer Fahrzeit erreichen wir das Donaumoos und seinen Hauptort
mit fast 6 kmLänge: KARLSHULD.
Der Ort wurde 1795 von Generalmajor Karl Freiherr von Eckart als adelige Hofmark begründet.
Denn vor gut 200 Jahren rief der Bayerische Kurfürst Karl-Theodor Kolonisten ins Donaumoos.
In einem groß angelegten Kultivierungsprojekt sollte das 20 000 Hektar große Moor
entwässert und in fruchtbares Ackerland verwandeltwerden. Die Siedler erwartete ein harter
Kampf gegen Nässe und Unfruchtbarkeit. Generation für Generation rangen sie dem Moos ihre
Existenz ab. Erst das um 1900 gegründete Moorversuchsgut in Karlshuld eröffnete der
Landwirtschaft neue Perspektiven. Moorverträgliche Roggensorten und der Saatkartoffelanbau
brachten wirtschaftlichen Aufschwung bis weit nach 1960.
Unser eigentliches Ziel jedoch ist das im Ortsteil KLEINHOHENRIED befindliche
Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Umweltbildungsstätte mit Ausstellungen, einer
Beherbergung, großem Freigelände und einem weitläufigen Freilichtmuseum, in dem die
Besucher die 200jährige Besiedlungsgeschichte dieses einzigartigen Naturraumes erleben
können. Als Tagungszentrum bietet die technisch gut ausgestattete Bildungsstätte
unterschiedliche Räumlichkeiten und freundlichen Service. Mitten in der Natur des
Donaumooses wird das Studieren und Arbeiten zu einem besonderen Erlebnis.
Auch Schulklassen können die Einrichtung als Schullandheim nutzen.
Im Eingangsgebäude befindet sich das „Heimatmuseum" des Kulturhistorischen Vereins
Donaumoos. Auf 150 qm Ausstellungsfläche begegnet man den
„Menschen im Moos".
Besonders interessant ist für uns das angegliederte FREILICHTMUSEUM.
Es zeigt vier der ältesten, noch erhaltenen Donaumooshäuser, welche ab 1990 auf das
Museumsgelände versetzt wurden. Es ist angelegt wie früher alle Siedlungen
im Donaumoos: beidseitig der Straße, begleitet von Birken und Entwässerungsgräben.
Das „Öxler-Anwesen" zeigt einen der größeren Bauernhöfe aus dem Moos mit Garten,
Brunnen und Nebengebäuden im Originalzustand von 1900. Das Inventar
vermittelt einen Eindruck vom Leben und Arbeiten der Besitzerfamilie vor gut 100 Jahren
und ist noch original. Noch mehr Interessantes fand ich dazu in einem
Faltblatt . Wer mag, kann dort nachlesen.
Das „Hofstetter-Anwesen" präsentiert sich ebenfalls als kompletter, jedoch kleinerer Hof
im Zustand von 1923. Bemerkenswert sind hier die reichen Farbdekorationen in den
Wohnräumen. Das Haus hat zwei „Haustüren": Der „Austrägler" hauste separat. Auch in
diesem Haus ist die Einrichtung wie damals.
Das „Kanalhaus" heißt so, weil es mit weiteren derartigen Kleinhäusern zwischen Kanal und
Straße - also auf dem billigsten Baugrund- der Ortschaft Grillheim stand. Es ist ein
Tagelöhnerhaus aus der Zeit um 1860, in dem eine ganze Familie auf kleinstem Raum wohnte.
Eine kleine Ausstellung darin erinnert an die berühmten Korbmacher aus dem Donaumoos.
Der „Rosinger Hof" ist zur Museumsgaststätte ausgebaut. Das Gebäude geht zurück auf ein
Kolonistenhaus von 1796 in der Kolonie Rosing. Insbesondere der
Fachwerkgiebel und die Lehmdecken der Gaststube stammen noch aus jener Zeit.
Das Wisentprojekt im Donaumoos
Die Wisentherde am HAUS im MOOS wird seit dem Jahr 2003 weiter ausgebaut und ist
mittlerweile die größte im Freistaat Bayern. Heute grasen auf den 20 Hektar über 20 Wisente.
Zahlreiche Kälbchen sind bereits im Donaumoos geboren. Von einer Aussichtsplattform haben
wir einen weiten Ausblick auf die eindrucksvolle Weidelandschaft mit den Exmoor-Ponys
und der Wisentherde. Sie sollen der Pflege und Erhaltung der Landschaft dienen.
Nach den vielen bunten Eindrücken über das einfache Leben der Menschen im Moos, welches
sie noch bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts lebten, sitzen wir wieder im Bus
und steuern Eichstätt an. Wer neugierig ist und noch mehr wissen will, klickt sich hier ein.
Wir durchqueren rasch diese sehr schöne, altehrwürdige Bischofsstadt, welche für sich allein
einen Ausflug wert ist. Nur wenige Eindrücke durch die Fenster des Reisebusses bleiben uns,
denn schon nähern wir uns unserem für heute letzten Ziel: dem
Dieser idyllische Gasthof liegt im Naturpark ALTMÜHLTAL. Hier finden gerade die
ALTMÜHLTALER LAMM-ERLEBNISTAGE statt.
Wir lassen uns nicht lange bitten und wandern durch die Gassen mit den vielen bunten Buden:
ein kleiner Markt für alle möglichen Produkte rund um das Lamm.
Allerlei Köstlichkeiten aus gutem Lammfleisch werden in einigen Buden als leckerer Imbiss
angeboten. Natürlich gibt es auch Kinderbelustigungen, ein Bierzelt und zünftige Musik
von Hand gemacht. Verschiedene andere Buden locken mit vielerlei Dingen des täglichen
Lebens, welche man braucht … oder auch nicht!
Hier werden wir es uns zum Abendessen gemütlich machen bei Lammspezialitäten oder
fränkischer Küche.
Ehe wir den Platz verlassen, entdecken wir noch ein kindliches Vergnügen, an welchem wir nicht
vorbeigehen können, ohne einigeBilder mit nach Hause zu nehmen.
Dann ist es soweit und unser schöner Ausflug geht seinem Ende entgegen. Voller bunter
Eindrücke, mit gutem Essen und Trinken zufrieden gestellt, rollen wir
unserer Heimatstadt Fürth entgegen.
Ein herzliches Dankeschön allen, die uns diesen an Erlebnissen reichen Tag ermöglicht haben:
Greta, unserer Vereinsvorsitzenden, welche auch dieses Jahr wieder
einen Ausflug angeregt hat, Herbert für die Auswahl der Sehenswürdigkeiten, Arno für die
Zeitung, Franz für die finanzielle Abwicklung und last but not least
unserem Busfahrer für das verantwortungsbewusste Fahren und seine Erklärungen
entlang der Strecke.
Ein ebenso herzliches DANKE auch denen, die noch Fotos beigesteuert haben:Carola, Renate
Sprafke und Klaus Rodewald, unserem eifrigen Bildreporter.
Den stillen Genießern des Berichtes hat es hoffentlich Spaß gemacht und ich freue mich über
einen kleinen Kommentar im Gästebuch oder in einer
persönlichen Email an mich.
©HeiO 13-09-2013 Zurück zur Startseite